Digitalisierung als Schlüssel zum Erfolg: Igor Zahradnik im Gespräch
Auf der RELion Lounge 2024 sprach Igor Zahradnik, IT-Leiter bei dem RELion-Kunden ÖWG Wohnbau, im Rahmen einer Podiumsdiskussion über das Thema "Erfolgreich in turbulenten Zeiten". Gemeinsam mit anderen Branchenexperten tauschte er sich darüber aus, wie Unternehmen der Immobilienwirtschaft die aktuellen Herausforderungen meistern und sich gleichzeitig für die Zukunft rüsten können. Im Vorfeld der Podiumsdiskussion konnten wir mit Igor Zahradnik, der bereits seit fünf Jahren bei der ÖWG tätig ist, sprechen und er erläuterte, wie das Unternehmen die digitale Transformation angegangen ist und welche Strategien dabei eine zentrale Rolle spielen.
Die ÖWG Wohnbau, eines der führenden Wohnbauunternehmen in Graz mit rund 30.000 Einheiten, hat im Jahr 2022 einen entscheidenden Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. „Wir haben unsere gesamte Systemlandschaft umgeworfen und drei neue Systeme implementiert, um digitaler zu werden und unseren Kunden näher zu kommen“, erklärte er. Im Mittelpunkt dieser Transformation stand die Einführung von RELion, einer Softwarelösung, die speziell für die Immobilienwirtschaft entwickelt wurde. Diese Umstellung war notwendig, um effizientere Abläufe zu ermöglichen und dem steigenden Bedürfnis nach Digitalisierung und Transparenz gerecht zu werden.
Herausforderungen in der Branche: Personalengpässe und Digitalisierung
Im Gespräch ging Igor Zahradnik auch auf die aktuellen Herausforderungen der Branche ein. Ein zentrales Thema sind dabei die zunehmenden Personalengpässe. „Die Branche war bis jetzt traditionell sehr menschengetrieben, aber wir sehen, dass wir in der Hausverwaltung fast keine neuen Mitarbeiter mehr finden“, schilderte er. Diese Entwicklung mache es nicht nur schwierig, neue Fachkräfte zu rekrutieren, sondern auch bestehende Mitarbeiter langfristig zu halten.
Für Zahradnik ist klar: „Wir müssen Aufgaben im Backoffice automatisieren, um diese Engpässe zu überbrücken.“
Eine Schlüsselrolle sieht er dabei in der generativen KI. „Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten fünf Jahren, vielleicht sogar früher, mit Künstlicher Intelligenz arbeiten werden, so wie wir heute tagtäglich Google nutzen.“ Dabei geht es jedoch nicht darum, den Hausverwalter durch KI zu ersetzen, sondern ihn bei seinen Aufgaben zu unterstützen. Viele der textbasierten Arbeiten, die bisher von Menschen erledigt wurden, könnten durch KI automatisiert werden, wodurch die Mitarbeiter mehr Zeit für komplexere Aufgaben hätten. „KI wird in der Hausverwaltung und im Backoffice enorm an Bedeutung gewinnen“, prognostiziert Zahradnik.
Der Einsatz von Automatisierung bei der ÖWG: Ein Blick in die Praxis
Neben der KI setzt die ÖWG bereits erfolgreich automatisierte Prozesse ein, um manuelle Prozesse zu automatisieren. „Wir haben über zehn [automatisiert ablaufende Prozesse], die uns helfen, Arbeiten zu erledigen, die früher von Menschen durchgeführt wurden“, berichtete Zahradnik im Gespräch auf der RELion Lounge. Ein Beispiel dafür sei ein automatisierter Prozess, bei dem Bankkontoauszüge exportiert und automatisch verbucht werden – eine Aufgabe, die früher ein Buchhalter übernehmen musste. „Unsere Strategie ist klar: Alles, was automatisiert ablaufen kann, ohne menschliches Eingreifen, soll durch [automatisierte Prozesse] gemacht werden“, betonte er.
Dieser Ansatz ermöglicht es der ÖWG, trotz Personalengpässen weiterhin effizient zu arbeiten und gleichzeitig die Qualität der Prozesse zu erhöhen. Besonders in der Buchhaltung und im Backoffice-Bereich sieht der IT-Leiter großes Potenzial für den Einsatz von Automatisierung. „Wir haben diese Lösung eingeführt, weil es schlichtweg keine andere Möglichkeit gab, die Arbeit mit dem bestehenden Personal zu bewältigen“, erklärte er.
Transparenz und Geschwindigkeit: Die großen Herausforderungen der Digitalisierung
Neben der Automatisierung ist für Igor Zahradnik die Verbesserung der Transparenz gegenüber den Kunden eine der größten Herausforderungen. Die ÖWG hat bereits ein Kundenportal eingeführt, das den Mietern und Eigentümern Zugang zu ihren Daten bietet. „Der Kunde erwartet heute, dass er mehr Einsicht in das bekommt, was wir tun.“ Doch damit nicht genug: Auch die Geschwindigkeit der Kommunikation müsse deutlich gesteigert werden. „Mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz können wir schneller und besser auf Anfragen reagieren“, erläuterte er.
Obwohl die ÖWG bisher noch keine Chat-Bots einsetzt, sieht Zahradnik großes Potenzial in deren Nutzung. „Die Zukunft liegt darin, dass KI-basierte Antworten transparent für den Kunden bereitgestellt werden. Der Kunde soll sehen, dass es sich um eine automatisch generierte Antwort handelt“, sagte er. Die Experimente mit ChatGPT und ähnlichen Tools verliefen laut Zahradnik vielversprechend:
„Die Antworten, die KI liefert, sind bereits erstaunlich gut und werden in Zukunft eine wertvolle Unterstützung für unsere Hausverwalter sein.“
Der Blick in die Zukunft: Automatisierung und Standardisierung als Erfolgsfaktoren
Igor Zahradnik betonte weiterhin, dass Automatisierung und Standardisierung die zentralen Erfolgsfaktoren für die Zukunft der Branche seien. Die cloudbasierte Software RELion ONE sei bereits auf einem guten Weg, um diese Anforderungen zu erfüllen. Mit RELion ONE sei ein entscheidender Schritt in Richtung Automatisierung getan und Zahradnik sieht in den kommenden Jahren weiteres Potenzial für die Standardisierung von Abläufen.
Sein Highlight auf der diesjährigen RELion Lounge war die Anwesenheit der Partnerunternehmen. „Die Partnernetzwerke sind für uns von großem Interesse. Viele unserer Projekte und Aufgaben werden nicht allein durch das Produkt abgedeckt, sondern durch die Kooperation mit verschiedenen Partnern“, sagte er. Die RELion Lounge biete eine ideale Plattform, um diese Netzwerke zu erweitern und neue Impulse für die Zukunft zu erhalten.
Wir bedanken uns für das Gespräch!