Gesetzesänderungen, Trends & Markt- veränderungen in der Gewerbeimmobilienbranche
2025 war für die Gewerbeimmobilienbranche ein Jahr der Konsolidierung und Neuorientierung. Nach turbulenten Jahren mit Marktverwerfungen, geopolitischen Unsicherheiten und steigenden Energie- sowie Finanzierungskosten hat sich die Branche spürbar professionalisiert – und stärker denn je auf Daten, Effizienz und transparente Prozesse gesetzt. Besonders drei Bereiche prägten das Jahr: Regulierung, Technologie und strategische Weiterentwicklung von Portfolios.
Regulatorik: ESG-Pflichten werden konkret
2025 war das Jahr, in dem die Anforderungen an Nachhaltigkeitsberichte für Unternehmen spürbar strenger wurden. Viele immobilienhaltende Firmen mussten erstmals umfassende, prüfbare Nachhaltigkeitsdaten vorlegen – deutlich detaillierter, transparenter und strukturierter als in den Jahren zuvor.
Das bedeutete:
• deutlich mehr Transparenz über Energieverbräuche, CO₂-Emissionen und Gebäudestandards,
• strukturierte Datenerfassung statt Excel-Listen,
• & einen klaren Fokus auf digitale Systeme, die ESG-Kennzahlen verlässlich bereitstellen.
Gleichzeitig verschärfte die EU-Gebäuderichtlinie die Anforderungen an energetische Modernisierungen. Unternehmen mussten erstmals langfristige Sanierungsfahrpläne entwickeln und energetische Investitionen strategisch planen – etwas, das ohne fundierte Datenbasis kaum zu bewältigen ist.
Technologie & KI: Vom Trend zur operativen Realität
2025 war das Jahr, in dem Künstliche Intelligenz in der Gewerbeimmobilienbranche vom Schlagwort zum echten Arbeitswerkzeug wurde. Viele Unternehmen haben begonnen, KI nicht mehr als Zukunftsvision zu betrachten, sondern als festen Bestandteil ihrer täglichen Abläufe. Dabei zeigte sich besonders deutlich, wie wichtig gut strukturierte und verlässliche Daten für den erfolgreichen Einsatz solcher Technologien sind.
Zu den am häufigsten eingesetzten KI-Anwendungen gehören:
• Prognosemodelle, die Miet-, Leerstands- oder Wartungsentwicklungen besser vorhersagen,
• automatisierte Dokumentenerkennung und -verarbeitung, etwa für Verträge, Rechnungen oder Nebenkostenabrechnungen,
• vorausschauende Instandhaltung, die technische Ausfälle frühzeitig erkennt,
• & digitale Assistenzsysteme, wie z. B. Microsoft Copilot oder ähnliche Werkzeuge, die Mitarbeitende bei Analyse-, Schreib- oder Auswertungsaufgaben unterstützen.
Damit hat sich 2025 klar gezeigt: KI kann in vielen Bereichen Prozesse beschleunigen, Fehler reduzieren und Entscheidungen datenbasiert unterstützen – vorausgesetzt, die betrieblichen Daten sind vollständig, zugänglich und gut gepflegt.
Markt & Nutzungstrends: Stabilisierung bei gleichzeitiger Transformation
Auch die Nutzungstrends haben sich 2025 weiter differenziert. Während der Büroflächenmarkt unter hybriden Arbeitsmodellen weiterhin selektiv bleibt, zeigt sich ein deutlicher „Flight to Quality“ – gefragt sind energieeffiziente, flexible und zentral gelegene Gebäude.
Im Retail verzeichneten Toplagen eine spürbare Erholung, während B-Lagen weiter strukturellen Druck erleben. Am stabilsten bleibt der Logistikbereich, insbesondere Light Industrial, der weiterhin zu den wachstumsstärksten Segmenten zählt.
Gleichzeitig wächst das Interesse an Mixed-Use-Konzepten, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit verbinden – ein Modell, das sich als resilient gegenüber Marktschwankungen zeigt.
Operative Veränderungen: Daten, Workflows & Professionalisierung
2025 war auch das Jahr, in dem viele Unternehmen ihre internen Prozesse grundlegend hinterfragt haben. Hohe Anforderungen von Banken, Investoren und Regulatoren machten deutlich, dass Datenqualität und Systemkonsistenz zu echten Erfolgsfaktoren geworden sind.
Immer mehr CRE-Unternehmen haben daher begonnen:
• ihre Stammdaten zentral zu bereinigen,
• Insellösungen abzulösen,
• & digitale Workflows aufzubauen, die Fehler reduzieren und Reportingzeiten verkürzen.
Der operative Alltag wurde damit nicht nur effizienter, sondern auch transparenter – ein entscheidender Vorteil, wenn es um Kostenkontrolle, ESG-Reporting oder strategische Portfolioentscheidungen geht.
Ausblick 2026: Was bleibt – und was wichtiger wird
Viele der Entwicklungen aus 2025 werden 2026 weiter beschleunigt. ESG-Anforderungen steigen, Energieeffizienz rückt stärker in den Fokus, und KI wird noch tiefer in Entscheidungsprozesse eingreifen. Gleichzeitig wird der Druck steigen, Systemlandschaften zu vereinheitlichen und Prozesse nahtlos digital abzubilden.
Die Richtung ist klar: Datengetrieben, automatisiert, nachhaltig – und damit besser gerüstet für volatile Marktbedingungen.